Brücke in Pňovany
Die Brücke in Pňovany ist zwar die dritthöchste Brücke in der Tschechischen Republik, aber sie ist zweifellos die schönste Brücke in Westböhmen. Im Jahre 2019 wurde ein umfangreicher Umbau abgeschlossen, sodass Fußgänger und Radfahrer die Brücke überqueren können.
Der erste Entwurf der Brücke aus dem Jahre 1894 sah den Bau von Pfeilern aus Stahl vor, wurde aber nicht genehmigt, sodass die heutige Form der Brücke auf dem zweiten Entwurf aus dem Jahr 1897 beruht. Sie besteht aus zwei gemauerten Brückenpfeilern über dem 44 m hohen Damm (einschließlich Fundamente) und zwei Erdpfeilern auf jeder Seite der Brücke. Darüber befinden sich drei 55 Meter lange Stahlfelder. Zwei Steinbögen vervollständigen die Brücke. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 210 Meter und das berechnete Gewicht der Stahlkonstruktion beträgt 461 144 kg.
Der Bau der Brücke begann 1899 und wurde 1901 abgeschlossen. Ursprünglich wurde die Brücke über den Fluss Mže gebaut und war etwa 47 Meter hoch. Im Jahre 1963 wurde das Tal durch den Staudamm Hracholusky überflutet und die Höhe der Brücke sank auf die heutigen 37 Meter. Schon zuvor waren die Brückenpfeiler verstärkt worden, um dem erhöhten Wasserstand standzuhalten. Die Stahlkonstruktion der Brücke wurde zwischen 1969 und 1972 zum ersten Mal grundlegend instand gesetzt, außerdem wurde sie regelmäßig angestrichen. Heute erfüllt die Brücke immer noch ihren ursprünglichen Zweck und ist seit den 1990er Jahren auch bei Adrenalinsportlern beliebt.
Ende Juli 2018 begann ein umfangreicher Umbau der Brücke und am 1. Juli 2018 fand ein symbolischer Abschied von der alten Brücke statt. Als eine Dampflokomotive über die Brücke fuhr, hatten wir eine unglaubliche Aussicht. Der Wiederaufbau der Brücke umfasst den Ersatz der drei Hauptstahlfelder, die Verstärkung der Unterkonstruktion durch Injektionen und den Aufbau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Für den Austausch der Stahlfelder wurde eine einzigartige Methode angewandt, bei der das neue Feld auf die ursprüngliche Brücke geschoben, verbunden und um die horizontale Achse gedreht wurde. Die Reparatur wurde im April 2019 abgeschlossen und am 27. April 2019 wurde ein erfolgreicher Belastungstest mit drei Lokomotiven der Baureihe T 679.1 (781) namens Sergei durchgeführt. Der Betrieb auf der Strecke wurde am frühen Abend des 30. April 2019 wieder aufgenommen.