Čerchov

Sie werden in Böhmen nicht viele Gebiete finden, die ihre traditionelle Atmosphäre so überzeugend bewahrt haben wie das Chodenland.

Die hügelige Landschaft ist mit Wäldern, Feldern und Weiden bedeckt, ergänzt mit malerischen Weiler. Die hiesigen Menschen sprechen mit einem unverwechselbaren Dialekt, der jedoch nicht unverständlich ist. Vor allem sonntags, aber auch an anderen Tagen trifft man hier Frauen in Trachten, In den Restaurants können Sie lokale Gerichte verkosten. Der berühmteste Einheimische ist der Schriftsteller Jindřich Šimon Baar, der in seinem Werk das Lebens in Chodenland treu festgehalten hat. Und wer würde nicht die Geschichte eines tapferen Kämpfer für Privilegien der Choden Kozin und dem bösen Lomikar kennen?

Der Ausflug beginnt in Klenčí pod Čerchovem, das auf jeden Fall eine nähere Besichtigung wert ist. Sie werden von einem Pfad mit einem grünen Touristenzeichen geführt, das nach J. Š. Baar benannt ist. Nach weniger als 3 km erreichen Sie ein Ort „Aussichtspunkt“ genannt. An der Straße, die Domažlice mit dem Grenzübergang Lísková verbindet, befindet sich das beeindruckende Baar-Denkmal. Es wurde 1933 vom berühmten Bildhauer Ladislav Šaloun geschaffen und bietet im Geiste des Ortes wunderschöne Ausblicke auf das Chodenland. Der blaue Weg führt Sie nach Capartice und weiter auf dem rot markierten Waldweg ca. 4 km bis zur Kreuzung Horizontálka pod Čerchovem. Der Aufstieg dem blauen Pfad entlang ist sehr anstrengend, im letzten Abschnitt müssen Sie den Höheunterschied von über 200 m überwinden. Aber Sie werden mit dem höchsten Gipfel des Böhmischer Waldes belohnt, der in der Höhe von 1.041 m liegt. In Čerchov befindet sich seit 1905 ein steinerner Aussichtsturm mit der Höhe von 19 m, der jedoch wegen der militärischen Besetzung des Berges jahrzehntelang nicht zugänglich war.

In den 1970er Jahren wurde hier noch ein 30 Meter hoher Radarturm errichtet, der zusammen mit anderen Militärgebäuden eine bemerkenswerte Gipfelsilhouette vervollständigt. Der Gipfel ist von tiefen Waldbeständen des Naturschutzgebiets Čerchovské hvozdy umgeben, wohin Sie mit der blauen Markierung zurückkehren. Sie führt Sie in das Dorf Pec, das von Wäldern umgeben ist, die früher für Lebensunterhalt der Einwohner wichtig waren. Deshalb sehen Sie hier die ursprüngliche Holzkapelle St. Prokop aus dem frühen 20. Jahrhundert oder Sie können das Holzfällermuseum besuchen, das die Geschichte des Dorfes dokumentiert. Dann überrascht Sie sicherlich das Holzfällerfestival nicht, das immer Anfang Juli stattfindet. Sie erreichen eine Staatsstraße durch den Wald entlang des grünen Pfades und gleichzeitig das Dorf Babylon mit seinem Erholungsgebiet. Das Resort verfügt über einen großen Teich mit Stränden und gewährt verschiedene Arten von Unterkünften von Hotels bis zu Campingplätzen.

Ein gelber Wanderweg führt Sie nach Trhanov. Es gibt hier ein Schloss, ursprünglich eine barocke Sommerresidenz, die in den Jahren 1676–1677 von Wolf Maximilian Lammingen, genannt Lomikar, erbaut wurde. Gegenwärtig hat es ein Empireaussehen und erinnert an die Kämpfe der Choden mit den örtlichen Behörden Ende des 17. Jahrhunderts, gleich wie die benachbarte Lindenallee namens Lomikarova. Josef Thomayer, ein bekannter Prager Arzt und Schriftsteller, wurde im disem Schloss geboren, das heute zweckmäßig genutzt wird. Josef Thomayer ließ im 1908 ein von Antonín Wiehl entworfenes Armenhaus im Stil der Neorenaissance errichten. Von Trhanov können Sie mit dem Zug nach Klenčí zurückkehren.

Route: Klenčí pod Čerchovem – Čerchov – Pec – Babylon – Trhanov

Start: Klenčí pod Čerchovem

Ziel: Chodov

Länge: 17 km

Routencharakter: mittelschwere Strecke mit einem schwierigen Gipfelaufstieg