Chinitz – Tettauer Schwemmkanal
Ursprünglich diente der Kanal als die Verbindung von Flüssen Vydra und Křemelná, die den nicht flößbaren Teil des Flusses Vydra umgeht. Meterholz wurde hier zu Čeňkova Pila und zu anderen Sägewerken am Fluss Otava geflößt. Heute befindet sich des gesamten Kanals entlang ein Naturlehrpfad.
Im Jahre 1799 kaufte Fürst Schwarzenberg vom Grafen Kinský ein großes Gebiet der Herrschaft Prášily und nutzte den riesigen Holzreichtum der dortigen ausgedehnten Wälder. Zwischen den Jahren 1799–1801 wurde nach den Plänen von Ing. Rosenauer der Chinitz – Tettauer Schwemmkanal erbaut.
Der Kanal beginnt 2 km von der Gemeinde Modrava entfernt unterhalb der ehemaligen Siedlung Vchynice-Tetov. An der Abzweigung des Kanals wurde der Fluss Vydra durch eine Torbrücke aufgestaut. Die Brücke diente als Damm, der verhinderte, dass Schwemmholz in das nicht flößbar Geröllbett des Flusses Vydra eindrang.
Auf den ersten 2 km verläuft der Kanal entlang des Flusses Vydra bis oberhalb des ehemaligen Königshofes Antýgl, wo er scharf zurückkehrt und an der Siedlung Rokyta und an dem Berg Kostelní vrch vorbei zur Siedlung Mosau führt. Hier überquert er die Landstraße Srní – Prášily und führt unterhalb des Berges Spalený vrch weiter. Dann führte er über den Bach Sekerský in den Fluss Křemelná, wo ursprünglich endete.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfüllte der Kanal seinen Zweck. Bis 1958 wurde er bis nach Rokyta genutzt. An mehreren Stellen entlang der Kanaltrasse sind die ursprünglichen gewölbten Steinbrücken erhalten geblieben, und an vielen Stellen sind die Reste des ausgemauerten Flussbettes erhalten geblieben. Die Länge des Kanals beträgt 14,4 Kilometer, der Höhenunterschied beträgt 190 Meter, stellenweise ist das Flussbett bis zu 5 Meter breit, teilweise gemauert. Heute wird das gesamte Werk zur Wasserzuführung des Stausees unterhalb des Berges Sedelský vrch oberhalb von der Gemeinde Srní genutzt. Von dort fällt das Wasser durch die Rohrleitung auf die Turbinenräder des Wasserkraftwerks in Čeňkova pila.
Heute, nach vielen Jahren, ist dieser Kanal wieder renoviert und dient den Touristen. Der Naturlehrpfadverläuft entlang des gesamten Chinitz – Tettauer Schwemmkanals von der Gemeinde Rechle bis in die Nähe von Srní. Dank der Initiative des Klubs der tschechischen Touristen ist die gesamte Strecke mit der einzigen grünen Farbe markiert. An interessanten Abschnitten und an Kreuzungen befinden sich zehn Informationstafeln, auf denen der Besucher historische, naturkundliche, kulturelle und technische Daten in tschechischer, deutscher und englischer Sprache erfährt. An vielen Stellen gibt es Bänke und Aussichtspunkte. Den Weg kann nicht nur von Wanderern, sondern auch von Radfahrern und auf einigen flachen Abschnitten auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden.