Hracholusky

Vielleicht wird uns erst beim Anblick des Staudamms und seiner Höhe bewusst, dass die Landschaft hier einst eine andere war. Wir wollen uns nun die Geschichte dieses Bauwerks ansehen, das zu den größten gehört, die die Landschaft westlich von Pilsen verändert haben. Der Staudamm liegt am Fluss Mže, wo sich ursprünglich etwa 10 km oberhalb des heutigen Staudammprofils ein relativ hohes Wehr befand, das jedoch Ende der 1950er Jahre nicht mehr in der Lage war, die zunehmenden Entnahmen an seinem Unterlauf zu decken.

Aus diesem Grund beschloss der regionale Nationalausschuss 1959 den Bau dieses Wasserwerks. Es wurde von der Firma Hydroprojekt entworfen und 1964 in Betrieb genommen. Obwohl es vielen Urlaubern heute nicht mehr so vorkommt, war der Hauptzweck dieses Bauwerks die Wasserspeicherung für die Škoda-Werke, die Bewässerung und das Heizwerk. Die nächsten Gründe waren Hochwasserschutz, Fischerei und Erholung. Für das Wasser nach Škoda mussten zum Beispiel die Dörfer Dolany oder Těchoděly, eine Reihe von Mühlen, Hütten (einige wurden über den Wasserspiegel verlegt) verschwinden und die Landstraße wurde gesperrt. Wir wissen nur von wenigen Fotos, wie das Flusstal von Mže hier aussah. Heute wird mehr Wert auf die Erholung gelegt, und die Wasserflächen bei Pilsen werden so weit wie möglich für diesen Zweck genutzt. Es ist jedoch immer noch erkennbar (z. B.steile Hänge oberhalb des Damms, felsiger Boden), dass der Damm nicht für die Erholung konzipiert wurde.

Hracholusky in Zahlen

• Der Stausee hat ein ständiges Wasservolumen von 6,58 Millionen Kubikmetern, die Kote des maximalen Wasserstandes liegt bei 358,37 m über dem Meeresspiegel.  
• Die maximale Länge des Stausees beträgt 22,2 km, wobei eine Fläche von 490 Hektar überflutet wird.
• Der Damm ist 26,45 Meter hoch über dem Gelände und an der Krone 270 Meter lang.
• Das Wasserkraftwerk besteht aus einer vertikalen Kaplan-Turbine mit einer maximalen Leistung von 2,9 MW.